Mittwoch, 7. September 2016

Ungeklärte Fälle: Teil 1 - S.S. Ourang Medan

Quelle: Public Domain, Archive


Am 27.Juni 1947 sendete der Frachter "Ourang Medan" ein SOS mit den letzten Worten "Ich sterbe" aus. Bis zum heutigen Tage ist unbekannt wie die Crew zu Tode kam.
Dies ist Teil 1 der mehrteiligen Reihe: Mystery-Fakts



Der Fall Ourang Medan

Die "Exodus". Ein zeitgenössisches Bild eines
Frachters ähnlicher Bauart der Ourang Medan.
Quelle: Wikipedia/Public Domain
Wir befinden uns im Jahr 1947. Damals wurden alte Dampfschiffe noch immer als Frachter zwischen den Meeren eingesetzt. Die meist herunter gekommenen Vehikel hielt vielmals nur der Rost zusammen. Es waren aber auch gute Zeiten für die Schiffahrt. Oft knüpfte mann bei einer Überprüfung ein Auge zu und nahm es nicht so wild wenn ein Frachtpapier nicht gänzlich korrekt war. Zumindest nicht in der Gegend der Bermudas.
Wie sich später zeigen sollte war die S.S. Ourang Medan auch nicht für beste Aufklärung des Kapitäns seitens seiner Seemänner bemüht. Viele waren Tagelöhner und reisten auf dem Schiff von A nach B, für einen kleinen Obulus, wenn diese zugleich als Matrosen für die Überfahrt tätig waren. So wurden viele Namen garnicht erst erfasst. Bereits am nächsten Hafen wurden neue Beastzungsmitglieder mit den alten ausgetauscht und die Fracht gleichfalls. Gerade letzteres sorgte für Verwirrung bei der später angestrebten Ursachenfindung dieser bizarren Geschichte. Selbst heute noch. Doch was genau passierte denn nun nachweislich am 27. Juni 1947?

Zunächst einmal sind die Zeitangaben wiedersprüchlich. Benanntes Datum wurde später auf den Februar 1948 gewandelt. Dies waren auch die Angaben der Besatzung welche die Ourang Medan auffinden sollten. Tatsächlich ereignete sich der Funkspruch aber deutlich früher. Jenes ging wiederrum aus den Aussagen der Matrosen hervor welche das Schiff betraten. Die temporale Anti-Konvergenz in diesen Aussagen ist typisch für Vorfälle im Bermuda-Dreieck. Dagegen spricht allerdings das der Frachter nur 50 km entfernt von der Position des SOS-Rufes entfernt gefunden wurde. Wäre er wirklich ein 3/4tel Jahr im Meer getrieben, so müsste er vielleicht sogar verschollen gemeldet werden. Zudem sind die Bermudas weit entfernt.

Jedenfalls sind die folgenden Fakten unausweichlich korrekt:
Via Morsecode wurde von einem Besatzungmitglied folgendes übermittelt...
Ausschnitt einer Zeitungsmeldung
aus den Niederlanden

"S. O. S. aus Ourang Medan * * * wir sinken. Alle Offiziere, darunter der Kapitän, tot im Kartenraum und auf der Brücke. Wahrscheinlich die gesamte Besatzung tot * * *. "
(*** bedeutet "STOP")

Dann folgte eine Weile lang nur sinnloses gemorse, Punkte und Striche die keine Wörter ergaben. Gefolgt von einem "***Wir sinken***". Nochmals dauerte es ca. 10 Minuten ohne erkennbare Wortgeflechte. Zuletzt, nach einer kurzen Pause, die letzte Übertragung: "***Ich sterbe***"

Tatsächlich sank die Ourang Medan jedoch nicht. Noch nicht. Vielmehr erreichte der Notruf gleich zwei Dampfschiffe. Darunter die "Silver Star", ein englisches Schiff welches 1970 abgewrackt wurde.






Die Ourang Medan sendete der Silver Star die Koordinaten 179 Grad West und 20 Grad Süd, was nahe den Fiji-Inseln liegt und somit im indischen Ozean.
Zur Erinnerung: Die Bermudas befinden sich im Atlantik. Ganz andere Baustelle.


Nach Ankunft der Silver Star fand deren Mannschaft an Bord seltsam verzerrte,
tote Körper vor (Siehe Artikelbild).Die Augen aller Besatzungsmitglieder waren weit geöffnet, bei vielen standen die Münder offen. Gleich eines überraschten Ausdrucks, welcher zudem von einer Art Abwehrhaltung begleitet wurde. Die Todesursache konnte nicht festgestellt werden, da äußerlich keine Verletzungen zu erkennen waren.
Leider kam es nie zu einer Obduktion. Mit dem Versuch die Ourang Medan abzuschleppen ging eine gewaltige Explosion einhin, welche schließlich dazu führte dass jenes Dampfschiff mitsamt seinem Geheimnis unter ging.

Viele Jahre lang war unbekannt was nun mit dem Wrack passieren sollte. Die Ourang Medan war als Frachtschiff nicht mehr registiert und es ist auch unbekannt ob die Silver Star wirklich den Vorfall gemeldet hat. Viele Autoren versuchten bereits den Verlauf zu rekonstuieren, kamen jedoch nie über eine These hinaus. Eine davon kam von einem Missionar auf den Marshall-Inseln. Dort wurde ein Rettungboot mit sechs toten Matrosen angespült. Die Anderen (der Andere? Dies geht nicht direkt aus den Daten hervor) starb kurz darauf. Der Missionar soll jedoch im Rettungsboot eine Liste der Ladung gefunden haben, was jedoch sehr fraglich erscheint, denn die Ourang Medan war ein Frachter ohne Erlaubnis und der Kapitän pflegte schriftliche Beweiße zu vermeiden. Dennoch meinte Rabbit dass Schwefelsäure, Zyankali und weitere Gifte an Bord waren. Die gängige Meinung ist demnach das Blausäure entstand und die Crew tötete.
Nun ist Blausäure sehr flüchtig und verdunstet schon bei 26 Grad. Einmal eingeatmet ist die Reaktion nicht mehr umkehrbar. Man spricht von einem Gefriertod. All jenes trifft auf die Vorkommnisse auf der Ourang Medan zu...bis auf eines:
Blausäure verursacht eine sehr extreme, hellrote Färbung der Haut. Diese war auf keinem der Bilder (geknipst von der Mannschaft der Silver Star) zu erkennen. Im Gegenteil, die Körper waren alle eher bleich. Aufgrund des schnellen eintreffens der Silver Star kann die Färbung der Haut vor allem beim Mann am Funkgerät nicht so schnell verschwinden...

Wenn also keine Blausäure, was tötete die Crew dann?
Dies ist bis heute in Fachkreisen ungeklärt.

Demnächst:

Der Vorfall am Djatlow-Pass

 




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